Seefelder Spitze & Reither Spitze, Tirol

Zwei Gipfel, zwei tolle Einkehrmöglichkeiten und 360° Panoramaausichten. Wer Lust auf eine ausgedehnte Tagestour hat und sich vor dem Abstieg auf einer traumhaft schönen Terrasse mit ausgezeichneter Hüttenspeise belohnen will, ist bei dieser Tour gold richtig. Wir starten an der Talstation der Rosshütten Seilbahn in Seefeld in Tirol, besteigen die Seefelder Spitze, kraxeln auf die Reither Spitze, kehren auf der Nördlinger Hütte ein und genießen kurz vor dem Ziel auf der Reitherjoch Alm ein kühles Getränk. Sehr lohnenswerte Tour, für die teilweise jedoch Bergerfahrung notwendig ist.

Vorweg ein wichtiger Hinweis: Die Tour ist in mehrere Schwierigkeitsstufen unterteilbar. Das erste Teilstück von der Talstation bis zum Berggasthof verläuft über einem breiten Almweg und ist technisch unproblematisch. Das zweite Stück zur Seefelder Spitze ist technisch soweit unproblematisch. Am Gipfel ist Schwindelfreiheit von Vorteil. Das dritte Stück von der Seefelder Spritze über die Reither Spitze zur Nördlingen Hütte sollte nur von Wanderern begangen werden, die Erfahrung haben, Tritt- und Schwindelfrei sind und bereits Erfahrung beim Klettern haben. Dieser Abschnitt ist als schwarzer Weg gekennzeichnet. Seile und Leitern helfen euch beim Auf- und Abstieg, siehe Fotoauswahl unten. Wer dies nun gelesen hat und unsicher ist, dem empfehle ich die Tour in zwei Varianten einzuteilen. Zunächst Seefeld – Seefelder Spitze und am nächsten Tag von Seefeld über die Reither Jochalm zur Nördlinger Hütte. Wer Tritt- und Schwindelfrei ist, kann von der Nördlinger Hütte aus auf die Reither Spitze wandern. Hierfür sind nur kleinere Kraxelstellen zu bewältigen (roter Weg!). Das letzte Teilstück von Nördlinger Hütte zur Reither Jochalm und weiter nach Seefeld ist Wiederrum unproblematisch. Insbesondere der erste und letzte Abschnitt erfordert zusätzlich Kondition im Auf- bzw Abstieg. Genug der (Warn-)hinweise und los gehts mit unserer Tour!

Wir beginnen unsere ereignisreiche Tagestour in Seefeld an der Seilbahn Rosshütte. Hier steht uns entweder der Fussweg oder die Standseilbahn, ggfs. mit Seilbahn zum Seefelder Joch zur Verfügung. Wer sich einen Teil des Aufstiegs sparen möchte, empfehle ich die Standseilbahn zum Bergrestaurant Rosshütte. Mit einem letzten Blick zurück beginnen wir nun endlich unsere Wanderung bzw. Bergtour.

Wir starten an der Bergstation der Standseilbahn am Bergrestaurant Rosshütte. Zunächst verläuft unser Weg unterhalb der Seilbahn zum Seefelder Joch aufwärts. Diesen verlassen wir jedoch zügig und kehren auf den schmalen Bergpfad, welcher unscheinbar rechts vom Weg abzweigt. Im Blick haben wir bereits die Reither Spitze.

Über den schmalen Weg gewinnen wir langsam an Höhe. Dabei verläuft der Weg zum Teil abschüssig.

Hier lohnt sich definitiv eine kleine Rast.

In der ferne haben wir stets die Reither Spitze im Blick. Zudem sehen wir die Wegkreuzung am Schönanger zur Seefelder Spitze

Nach etwa 10 Minuten erreichen wir diese. Hier folgen wir dem Weg Nr. 10

Nun verläuft der Weg deutlicher Steiler dem Grashang hinauf. Sobald wir oben auf den Wanderweg von der Seilbahn kommend treffen, halten wir uns links und nehmen direkten Kurs auf die Seefelder Spitze.

Diese erreichen wir auch nach einer Weile. Die Aussicht ist phänomenal

Nach einer kurzen Gipfelrast wandern wir den Weg weiter. Ab hier sollten nur noch geübte Wanderer sich auf den Weg machen! Von hier oben können wir bereits bestens den Wegverlauf erkennen. Zunächst im leichten Zick Zack am begasten Grat entlang, stets abschüssig. Später übers Geröllfeld unterhalb der Reither Spitze auf die Reither Scharte.

Dabei ist der Weg bereits hier teilweise mit Seilen gesichert. Tritt- und Schwindelfreiheit sind absolut notwendig.

Am Wegweiser halten wir uns in Richtung Reither Scharte. Auf dem Bild über diesen Text, ist der Pfad durchs Geröllfeld im hinteren Teil des Bildes, in einem weiten Bogen rechtsverlaufend zu sehen. Sodann erreichen wir den besagten Pfad. Den folgenden Abschnitt solltet ihr aufgrund der Steinschlaggefahr zügig begehen. Eine Rast empfiehlt sich auf der Reither Scharte.

Zugegeben, er sieht vom weiten “gefährlicher” aus. Unterschätzen sollte man diesen Abschnitt jedoch nicht, insbesondere bei widrigen Wetterbedienungen. Hier erkennen wir bereits die Reither Scharte.

Sofern euch niemand entgegen kommt, oder überholen möchte, empfehle ich im zügigen Vorbeilaufen auch ein Blick nach rechts.

Schwindelfrei sollte man jedoch sein.

Zum Ende des Hangs ist eine kleine Kraxelstelle zu überwinden. Dann haben wir die Reither Scharte erreicht. Der folgende Abschnitt ist nur für geübte, erfahrene Bergsteiger zu empfehlen, welche absolut (!) Schwindelfrei sind und etwas Erfahrung im klettern haben. Solltest du dich unsicher fühlen oder die Wetterprognose sieht schlecht aus – dann dreh bitte um oder wander’ über diese Scharte weiter zur Härmerlekopf Bahn. Von dort aus kannst du auch zur Nördlinger Hütte gelangen (ab Härmerlekopf Bahn etwa 45 Min).

Bereits am Zustieg wird über die alpinen Gefahren gewarnt.

Über eine Leiterstelle gewinnen wir zügig an Höhe

Die meisten Stellen sind zudem seilversichert.

Nach einer Weile, schweißtreibende Weile, haben wir es endlich geschafft und sind auf der Reither Spitze.

Die Aussicht, insbesondere ins Karwendel ist überwältigend. Falls du ohne Klettern über “rote” Bergwege hier hin möchtest, kannst du über die Nördlinger Hütte hierher aufsteigen.

Auch der Blick ins Inntal und zur Nördlinger Hütte sind traumhaft schön. Zu dieser steigen wir nun ab. Hinter der Hütte erkennen wir zudem unseren Abstiegspfad im Zick Zack durch Latschen hindurch.

Auf der Terrasse der Nördlinger Hütte kehren wir nun verdient ein und genießen die köstlichen Speisen. Mit einem Blick zurück zur Hütte verabschieden wir uns von dieser und folgen den Schildern nach Seefeld.

Der Abstieg ist teilweise steil und gefühlt unendlich lang. An einer Weggabelung halten wir uns rechts Richtung Reitherjoch Alm. Diese liegt direkt auf unserem Weg. Nach einer kühlen Trinkpause folgen wir den breiten Almweg zurück nach Seefeld zur Talstation der Rosshüttenbahn.

Auf der Skipiste relaxed es sich im Sommer eben am besten!

Die Rinder begleiten uns bis zur Talstation, wo unsere heutige Tour endet. Bitte, Bitte beachtet die Warnungen und Hinweise in diesem Blogpost. Gerade für den Abschnitt vor und nach der Reither Scharte bis zur Reither Spitze ist Erfahrung notwenig. Leider passieren in den Bergen zu viele Unfälle, welche leicht vermeidbar wären. Wer es trotzdem versuchen möchte, möge sich einen Bergführer nehmen.

Fakten & Daten

Dauer der Tour: ca. 4 Stunden in Bewegung (ab Bergrestaurant Rosshütte)

Länge: 10 KM

Datum meiner Tour: 22.07.2021

Höhenmeter: 738 hm aufwärts, 1260 hm abwärts

Schwierigkeit: Siehe Blogpost! Teilweise gut begehbare Abschnitte, teilweise abschüssig, teilweise Kletterstellen. Einige seilversicherte Stellen, steiler Auf-/Abstieg. Sichere Wetterbedienungen für mittleren Teil notwenig.

Anreise

Mit dem Auto: Aus Deutschland über Mittenwald (B2) kommend über die Grenze bei Scharnitz und weiter bis Seefeld Mitte. Beschilderung zur Rosshütten Bahn folgen. Von Innsbruck kommend via A12 bis Zirl, dann auf B 177 bis Seefeld Mitte, rechts abbiegen. Parkplätze für Selbahnnutzer kostenfrei vorhanden.

Mit den Öffis: Mit der Regionalbahn bzw. S – Bahn bis Seefeld Bahnhof. Von dort ca. 10 Minuten Fußweg.

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