Seebensee, Drachensee, Coburger Hütte & Vorderer Drachenkopf mit Alternativen: Eine Traumtour in Ehrwald in Tirol

Seebensee

Meine heutige Tour auf den vorderen Drachenkopf führt am malerischen Seebensee entlang zur Coburger Hütte mit dem dahinter liegenden, traumhaft schönen Drachensee und weiter zum Vorderen Drachenkopf. Von diesem Gipfel aus haben wir eine traumhaft schöne Aussicht auf die Seen sowie das Zugspitzmassiv und die umliegende Bergwelt. Der Weg auf den Gipfel ist jedoch nur den erfahrenen Bergsteigern vorbehalten, welche trittsicher und schwindelfrei sind und dem Umgang mit leichter Kletterei nicht scheuen. Bereits am Start, dem Parkplatz der Talstation der Ehrwalder Almbahn besteht die Möglichkeit eines anspruchsvollen Wegs (Alternative – Hoher Gang) oder eines etwas längeren aber dafür unschwierigen Weg zu unserem ersten Etappenziel: dem malerisch-gelegenen Seebensee. Ich zeige euch in diesem Artikel alle Varianten auf. Viel Spass!

Zunächst beschreibe ich euch die gängigste Variante, welche ohne Schwierigkeiten bis zum Seebensee zu bewältigen ist (allgemeine Hinweise zum Verhalten am Berg natürlich außen vor). Zum einem können wir direkt vom Parkplatz aus zur Ehrwalder Alm hinaufwandern. Wer mag, und einen Teil der Tour abkürzen möchte, kann auch die Ehrwalder Almbahn nehmen und bis zur Bergstation “abkürzen”. Von der Ehrwalder Alm folgen wir dem breiten Almweg und der Beschilderung zum Seebensee & zur Coburger Hütte.

Abzweig hinter der Talstation der Seilbahn. Links Almweg, rechts Alternative (Klettern!)

Wir folgen der breiten Almstraße auf in den Wald hinein. Ich empfehle euch, gelegentlich einfach mal inne zu halten und diese grandiose Landschaft zu geniessen. Das beeindruckende Zugspitzmassiv bekommen wir nun von mehreren Seiten zu sehen.

Blick auf den Gasthof Alpenglühen und auf die Ehrwalder Alm

An einer Abzweigung im Wald kann man sich aussuchen, den breiten Almfahrweg oder über einen schmaleren Steig zu wandern. Ich habe mich für den schmalen Steig entschieden.

Schmaler Steig zur Seeben Alm

An der Seeben Alm angekommen kann man bequem eine letzte Rast vor dem steileren Teil einlegen.

Der wunschöne Seebensee

Nach wenigen Metern aufwärts, erreicht man den atemberaubenden Seebensee. Einen so wunderschönen, versteckten Bergsee habe ich in den Alpen bis dato nur selten gesehen.

Alternative: Am Seebensee treffen sodann auch unser oben beschriebener Weg sowie die Alternative zusammen. Die nachfolgend beschrieben Alternative ist jedoch nur für sehr geübte Bergsteiger zu empfehlen, welche gut klettern und kraxeln können, absolut höhen- und schwindelfrei sind. Daneben würde ich diesen Weg absolut nicht empfehlen, wenn es regnet oder geregnet hat.

Vom Parkplatz an der Seilbahn Seebensee starten wir hinter der Talstation auf den beschilderten Weg, verlassen diesen jedoch zügig nach rechts und wandern in den Wald hinein (Beschilderung Seebensee über Hoher Gang!).

Dabei überqueren wir zu Beginn einen Bach. Nach kurzer Zeit öffnet sich ein traumhafter Blick auf die Zugspitze.

Wir folgen dem Bergpfad nun, zum Teil starkansteigend, in den Wald hinein.

Teilweise ist der Weg nicht eindeutig zu erkennen, bzw. man verpasst eine Kehre und könnte dadurch meinen, man müsse das Geröllfeld hoch. Wer indes aufmerksam bleibt, kann und sollte sich das steile Geröllfeld sparen.

Immer wieder erlangen wir traumhafte Ausblicke. Natürlich ist das impulsive Zugspitzmassiv der Blickfang schlechthin.

Sobald unser Wanderpfad den Wald hinter sich lässt, gewinnt diese Alternative deutlich an Schwierigkeit.

Wie oben erwähnt, sollte man hier absolut schwindelfrei sein und bei Nässe diese Alternative vermeiden. Für geübte, beginnt hier ein toller Aufstiegsweg. Zum großen Teil sind Drahtseile vorhanden.

Nachdem wir zum Ende des steilen Aufstiegs die schwierigsten Stellen überwunden haben, erreichen wir eine idyllische Hochebene und kurze Zeit drauf ebenfalls den Seebensee.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass (für diejenigen die erfahren sind um so einen Weg zu gehen), der Aufstieg deutlich angenehmer erfolgt, als der Abstieg!

Somit sind nun der Almweg und der alternative Bergpfad am Seebensee ausgekommen. Nachdem ich das unbeschreiblich schöne Panorama des Sees, eingebettet zwischen grünen Almwiesen und der Mieminger Kette im Hintergrund genießen durfte, wanderte ich am linken Ufer am See entlang. Von hier aus ist die Coburger Hütte bereits sichtbar.

Seebensee linke Uferseite auf dem Weg zur Coburger Hütte

Die letzten 250 Höhenmeter geht es in Serpentinen vorbei an Latschen steil aufwärts. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie sehr es sich lohnen würde.

Belohnt wird der schweißtreibende Aufstieg durch solche Ausblicke…

Oben angekommen eröffnet sich ein weiteres Juwel: der Drachensee.

Ich weiss absolut nicht, welcher See mich mehr beeindruckt. Ich denke beide sind in ihrer Schönheit einzigartig. Für all jene, denen es für heute reicht, empfehle ich eine ausgiebige Pause auf der Coburger Hütte bei köstlichsten Tiroler Spezialitäten.

Wer möchte und kann (!), empfehle ich noch den Gipfel des Vorderen Drachenkopfs zu besteigen, welcher oberhalb der Hütte majestätisch thront. Hier sei jedoch der Hinweis erlaubt, dass auch dieser Weg nur von erfahrenen Bergsteigern begangen werden soll. Im Gipfelaufstieg muss gekraxelt bzw. geklettert werden. Absolute Höhen- und Schwindelfreiheit ist Voraussetzung, genau so wie eine ausreichende Fitness. Daneben empfehle ich unbedingt trockene Verhältnisse. Für den Aufstieg zum Gipfel habe ich von der Hütte nochmal mehr als 1 Stunde benötigt. Bedenkt immer, dass auf euch auch noch ein Rückweg wartet, sofern ihr nicht den Luxus habt, auf der Coburger Hütte zu nächtigen.

Vor der Hütte, also mit Blick Richtung Zugspitze, finden wir einen Wegweiser vor. Dort folgen wir nach links der Beschilderung zum Vorderen Drachenkopf.

Der Weg führt uns unterhalb des Vorderen Drachenkopfs, welchen wir sodann von hinten umrunden. Dabei steigt der Weg zügig steiler an. Ein teil der Strecke, bis zum Gipfelaufstieg ist dabei durch ein Geröllfeld zu bezwingen.

Am Ende des Weges beginnt die Kletter bzw. Kraxelei zum Gipfel hinauf. Dabei folgen wir nun den roten Pfeilen auf dem Gestein. Immer wieder eröffnen sich uns traumhafte Blicke auf den Drachensee.

Nach teilweise steiler und abschüssiger Kraxelei erreichen wir den Vorbau des Gipfels und etwas weiter das Gipfelkeuz mit atemberaubenden Blick auf beide Seen und die umliegende Bergwelt. Ein absoluter Genuss nach langem, strapazierenden Aufstieg.

Auf dem Aufstiegweg werden wir absteigen. Dabei sollte man insbesondere beim Abstieg sich voll und ganz auf den Weg konzentrieren.

An der Hütte angekommen, empfiehlt sich spätestens jetzt eine Einkehr, bevor es auf dem Aufstiegweg (Almweg oder Alternative, wobei ich zum Abstieg den Almweg empfehle!).

Blick auf das Zugspitzmassiv

Ich hoffe ihr hattet bei der Tour mindestens genau so viel spass wie ich. Egal ob Almweg, Alternative. Gipfel oder “nur” zum Seebenesee. Ab dem Parkplatz ist dieses Wandergebiet ein Genuss und man kann einen ausgezeichneten Tag erleben, auch wenn man “nur” zum Seebensee wandert.

Beliebt ist der See unter anderem auch bei Mountenbikern. Diesen empfehle ich der Beschilderung zu folgen und durchs Gaistal nach Leutasch zu fahren. Einfach traumhaft schön. Wanderern und Bergsteigern empfehle ich zudem meine Touren ab Leutasch – Gaistal in der Olympiaregion Seefeld in Tirol.

Fakten & Daten

  • Dauer der Tour:
    • bis zum Seebensee: ca. 2 Stunden ab Ehrwalder Almbahn Bergstation
    • weiter zur Hütte: ca. 35 Minuten
    • weiter zum vorderen Drachenkopf: ca. 1 Std.
    • Parkplatz bis See über Alternativweg (Kraxeln): ca. 1,5 Stunden
  • Länge:
    • Parkplatz bis Seebensee: 7,8 Km
    • Bergstation Ehrwalder Almbahn bis Seebensee: 4,6 Km
    • Seebensee bis Coburger Hütte: 1,3 Km
    • Coburger Hütte bis Vorderer Drachenkopf: 1,7 Km
    • Parkplatz bis See über Alternativweg (Kraxeln): 3,1 Km
  • Höhenmeter:
    • Parkplatz bis Seebensee: 578 Hm
    • Bergstation Ehrwalder Almbahn bis Seebensee: 254 Hm
    • Seebensee bis Coburger Hütte: + 260 Hm
    • Coburger Hütte bis Vorderer Drachenkopf: + 411
  • Einkehr: Ehrwalder Alm, Tirolerhaus, Gasthof Alpenglühn, Seebensee Alm, Coburger Hütte
  • Alle Angaben je einfache Strecke!

Anreise

  • Mit dem Auto: Über die Bundesstraße 23 aus Garmisch Patenkirchen, alternativ vom Fernpass (Fernpassstraße B 179) und über die österreichische Bundesstraße 181 nach Ehrwald. Vor bzw Hinter der Zugbrücke in den Ehrwalder Ort einbiegen. Vom Ortskern der Beschilderung “Ehrwalder Almbahn” folgen. Dort ist ein großer, kostenfreier Tagesparkplatz.
  • Mit der Bahn: Mit der Regionalbahn (Außerfernbahn) aus München/ Garmisch Patenkirchen bzw. Reutte in Tirol bis Ehrwald. Von dort binnen 13 Minuten mit der Linie 1 bis zur Talstation der Ehrwalder Almbahn.

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